"Ich glaube, dass die Musik ihren Ursprung in schamanistischen Festen hat und dass die Gebetslieder der Schamanen grundlegend sind. Auch in diesem Violinkonzert sehe ich den Solisten als den Schamanen und das Orchester im Hintergrund als den Kosmos, die Natur, die sich in und über den Schamanen hinaus erstreckt. Der Schamane singt zum Kosmos, worauf der Kosmos antwortet oder rebelliert. Während des Austauschs der Lieder vertieft sich das Gebet allmählich, und der Schamane wird schließlich eins mit dem Kosmos und der Natur", sagt Toshio Hosokawa über Prayer.
Die Berliner Philharmoniker unter Paavo Järvi hatten das Violinkonzert gemeinsam mit Daishin Kashimoto 2023 zur Uraufführung gebracht, gefolgt von der Schweizer Erstaufführung mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling und der japanischen Erstaufführung mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra und Sebastian Weigle. Die britische Erstaufführung fand 2024 am Londoner Barbican Centre mit dem BBC Symphony Orhcestra unter Kahchun Wong mit der Geigerin Sayaka Shoji statt. „Ob als Klang oder als Geschichte, Prayer ist sehr hörenswert (...). Geschrieben wurde das Stück für Daishin Kashimoto (...), der Prayer hervorragend, mit Hingabe und fein abgestimmt spielte," hieß es nach der Uraufführung im Blog Colinscolumn.com, und die Berliner Morgenpost schrieb: „Kashimoto gestaltete den anspruchsvollen Solopart farbenreich und mit großer packender Intensität“.
Tito Ceccherini dirigiert das Slovenian Philharmonic Orchestra außerdem mit drei weiteren Werken - auf dem Programm stehen Sibelius' Tondichtung Aallottaret ("Die Okeaniden"), Takemitsus Twill by Twilight und Debussys La Mer.