Anfang März erklang an der Philharmonie Berlin die Uraufführung des neuen Werkes, das als Auftrag der Berliner Philharmoniker, des Yomiuri Symphony Orchestra und des Luzerner Sinfonieorchesters entstand.
Nach seiner Inspiration für das Stück gefragt, verweist Toshio Hosokawa auf die vielen Buddha-Statuen aus Stein und Holz, die man in Japan nicht nur in Tempeln, sondern häufig auch am Straßenrand sieht. „Sie werden von den Menschen seit langem sorgfältig bewacht und erhalten", erklärt er. „Ich frage mich, ob meine musikalischen Werke das gleiche Gebet ausdrücken können wie die Buddha-Statuen, die von diesen unbekannten Bildhauern geschaffen wurden. Ich glaube, dass die Musik ihren Ursprung in schamanistischen Festen hat und dass die Gebetslieder der Schamanen grundlegend sind. Auch in diesem Violinkonzert sehe ich den Solisten als den Schamanen und das Orchester im Hintergrund als den Kosmos, die Natur, die sich in und über den Schamanen hinaus erstreckt."
Gewidmet ist das Violinkonzert dem Solisten der Uraufführung. „Wenn Daishin Kashimoto Geige spielt, verkörpert er für mich einen Betenden", so Toshio Hosokawa.
Im Anschluss an die Uraufführung in Berlin kam Prayer im Juni zur Schweizer Erstaufführung mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling im KKL Luzern.